Wie du bereits in den vorherigen Modulen erfahren hast, hat die Euregio Tirol-Südtirol-Trentino das Ziel, die Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus zu fördern. In diesem Modul steht der Begriff “Grenze” im Mittelpunkt. In mehreren Übungen kannst du gemeinsam mit deinen Klassenkolleg:innen oder alleine Antworten auf Fragen finden, wie: Was bedeutet der Begriff “Grenze” eigentlich und wer macht Grenzen? Wer bestimmt was innerhalb und außerhalb von Grenzen liegt? Welche Bedeutung hatte der Grenzort “Brenner” im Laufe der Zeit? Welche “Grenzerfahrungen” habt ihr schon gemacht? Gelingt es der Euregio durch bestimmte Projekte “Grenzen” weniger spürbar zu machen?
Was bedeutet Grenze?
Überlege dir die Art der auf dem jeweiligen Bild abgebildeten „Grenze“: Ist sie natürlich oder vom Menschen gemacht / gezogen? Besteht sie nur für kurze Zeit oder gibt es sie über viele Jahre / Jahrhunderte? Mit einem Klick auf das Bild erfährst du die Lösung!
Grenze zwischen Acker und Wiese: Bauern bearbeiten ihre Felder und ziehen eine Grenze. Sie ist künstlich, vom Menschen (scharf) gezogen.
Fluss als Staatsgrenze: Flüsse sind eine natürliche Grenze. Sie trennen die Landfläche, die sie durchfließen. Manchmal findet man Flüsse auch als Grenze zwischen zwei Staaten. Sie sind dann von Menschen gemacht und es gibt sie über viele Jahre/Jahrhunderte.
Von St9191 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12811069
Grundstücksgrenze: In Plänen halten Menschen ihren Besitz fest. Diese Grenzen sind von Menschen gemacht und sie können für kurze oder auch für längere Zeit gelten.
Staatsgrenze: Die Grenze zwischen zwei Staaten ist von Menschen ausverhandelt. Wie die Grenze genau verläuft, sieht man auf Landkarten. Nur an bestimmten Punkten (Grenzübergängen) ist die Grenze im Gelände erkennbar. Sie gilt meist für viele Jahre/Jahrhunderte.
Temporäre Schneegrenze: Der Schnee bleibt in den Bergen je nach Höhenlage unterschiedlich lange liegen. Es entsteht eine natürliche Grenze zwischen schneebedeckten und aperen Stellen. Diese Grenze kann sich sehr schnell ändern.
Waldgrenze: Bäume wachsen auf den Bergen nicht in allen Höhenlagen. Dadurch entsteht eine natürliche Waldgrenze und Baumgrenze. Diese Grenze gibt es über viele Jahre. Menschen können diese Grenze jedoch verändern, wenn sie Bäume abholzen.
Historische Grenzen in der Euregio: “Wer gehört zu wem?”
Mit diesem Abschnitt wollen wir dir zeigen, dass Grenzen das Ergebnis von Handlungen sind. Im Laufe der Geschichte wurden Grenzen immer wieder verändert. Herrscher wollten ihr Land vergrößern, zum Beispiel durch Kriege, Heirat oder Erbschaft. Für die Bauern, die das Land bestellten, änderte sich dadurch nicht viel. Ihr Leben war hart und karg. Wem sie Abgaben zahlten oder welche Sprache ihre Herrscher sprachen, machte dabei keinen großen Unterschied.
Brennory: “Ein Grenzort im Wandel”
Von Passfahrer – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3760203
Für Tirol ist die Grenze am Brenner etwas ganz Besonderes. Nicht nur, weil er die meistgenutzte Verbindung für den Straßenverkehr über die Alpen ist. Du weißt ja nun, dass Nord-, Ost-, und Südtirol und das Trentino jahrhundertelang zusammengehörten. Erst nach dem Ersten Weltkrieg 1918 wurde der Brennerpass zur Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich. Durch die folgenden zwei Memories kannst du erfahren, dass im 20. Jahrhundert aus dem Passübergang ein politisch sehr brisanter Ort wurde.
“Grenzen überwinden? am Beisp.des EuregioFamilyPasses!“
1 Karte – 3 Länder – über 1.000 Vorteile?
Seit einigen Jahren gibt es den EuregioFamilyPass – eine Vorteilskarte für Familien in der Euregio. Familien bekommen Ermäßigungen bei verschiedenen Freizeiteinrichtungen, Einkäufen, Mobilitätsdiensten usw. – in der gesamten Euregio. “Dadurch wird die Mobilität der Familien erhöht, Staats- und Landesgrenzen werden nicht mehr spürbar”, so heißt es auf der Website der Euregio dazu.