Volksmusik in der Euregio
Herzlich willkommen beim 7. Modul Volksmusik in der Euregio. Ihr habt ja im vergangenen Modul sehr viel über Sprachen und Dialekte in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino gehört. Neben Sprachen ist es auch die Musik, im Speziellen die Volksmusik, die für eine Region charakteristisch ist. Doch was ist eigentlich Volksmusik? Was verbindest du mit Volksmusik?
HÖR‘ GENAU HIN!
Und? Viele Adjektive und Gemeinsamkeiten gefunden? Eine typische Tiroler Musizierweise (Nord-, Ost-, Südtirol) präsentierte uns die Gruppe „Jung und frisch“ aus Nordtirol im ersten Beispiel, während im zweiten Beispiel Volksmusik aus dem Trentino von der Gruppe „Abies Alba“ erklang.
Die traditionelle Volksmusik, wie wir sie heute aus Nord-, Ost- und Südtirol und dem Trentino kennen, klingt sehr vielfältig. Sie hat sich aus den Musikformen, Bräuchen und Instrumenten entwickelt, die vor ca. 300 bis 200 Jahren in Tirol in der Volksmusik vorherrschend waren.
Wie diese Musik damals geklungen hat, darüber gibt uns eine alte Liederhandschrift aus dem Passeier (Südtirol) Auskunft, aber hört selbst.
Eggehaisl Musig
Afelder Dreigesang
Gstanzl und Puzzleteil
Zu den Scherzliedern zählt auch das so genannte Gstanzl: ein Vierzeiler mit einer speziellen Melodie. Solche Lieder wurden bereits vor über 200 Jahren gesungen und aufgeschrieben. Der damaligen Obrigkeit passten diese Lieder ganz und gar nicht, denn sie richteten sich häufig gegen die aktuellen politischen Gegebenheiten. Da diese Gstanzln das Publikum meist gegen die Obrigkeit aufbrachten, wurden sie sogar verboten.
Heute wie damals dienen Gstanzln vor allem der Unterhaltung. Melodien, auf die man die Vierzeiler singt, gibt es zahlreiche. In der Regel wurde zu einem Landler gesungen, das heißt die Melodien stehen im Dreier-Rhythmus.
Wie das Gstanzl klingt
Simeon aus Mals im Vinschgau
Dieses Modul entstand in Kooperation mit dem Südtiroler Volksmusikkreis.